I’m a Scientist ist ein in Deutschland neues Format, das einen Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Schülerinnen und Schülern ermöglicht. Alle Teilnehmende erstellen sich ein Profil. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit sich die Profile der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anzuschauen, die ihre jetzige Berufstätigkeit und ihren Werdegang, aber auch private Interessen vorstellen. Nach zwei Wochen, in denen Fragen per Mail gestellt werden konnten, trafen sich die Klassen bzw. Kurse eine halbe Stunde zu einem Live-Chat mit jeweils vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Alle Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, die teilgenommen haben, konnten dann wählen, welchen Wissenschaftler, welche Wissenschaftlerin sie am besten fanden. Die Gewinner erhielten 500€ für ein Projekt.
Vom GFB waren der Chemie-Leistungskurs der Q2 und die Klasse 6d dabei.
Schon vorher wurde diskutiert, wer bisher am interessantesten geantwortet hatte, wer den spannendsten Forschungsbereich hat oder wer am sympathischsten zu sein scheint. Die Live-Chats hatten als Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“. Sowohl in der Q2 als auch in der 6d war die Sorge groß, ob man denn überhaupt genug Fragen für 30 Minuten hätte.
Die Sorge erwies sich als völlig unbegründet. Die Zeit verging rasend schnell. Eine Moderatorin versuchte die Fragen etwas zu koordinieren, das war aber nicht besonders erfolgreich. Sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch Schülerinnen und Schüler schrieben sehr schnell und eine Frage jagte die andere. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bemühten sich alle Fragen zu beantworten. In den Jahrgangsstufen verlief der Live-Chat natürlich sehr unterschiedlich. In der Q2 waren ganz praktische Informationen zur Berufswahl, der Wahl von Praktika sowie der Umgang mit Corona an den Unis und in den Laboren gefragt. Außerdem wurde die Frage der Mobilität diskutiert. Bus und Bahn, E-Auto, Gas-Antrieb, der Benziner oder doch lieber das Fahrrad? Außerdem beschrieb eine Wissenschaftlerin ihre tägliche Arbeit, zu der auch Tierversuche gehören. Dieses Thema wurde mit seinen vielen verschiedenen Aspekten in der Kürze der Zeit diskutiert und es sind sicher noch viele Fragen offen.
In der 6d interessierten sich die Schülerinnen und Schüler für die Lieblingsfächer der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ob, ihrer Meinung nach, Schule wichtig sei. Das bejahten diese zur Freude der mitlesenden Lehrerin… Die Sechstklässler wollten wissen, wo man besser nachhaltig leben könne, in der Stadt oder auf dem Land. Da zeigte sich, dass Wissenschaft nicht nur eine Meinung hat. Ein Wissenschaftler war ganz klar der Meinung, in der Stadt nachhaltiger leben zu können, weil die Strecken kürzer seien und mit dem Rad oder Bus und Bahn zurückgelegt werden können. Sein großes Argument zur Nachhaltigkeit war der Verzicht auf das Auto. Eine andere Wissenschaftlerin jedoch sah als großen Vorteil, auf dem Land nachhaltiger, da direkt beim Bauern, einkaufen zu können.
Es war für alle Beteiligten ein spannendes Projekt. Auf die Frage, ob man mit einer 6. Klasse auch im nächsten Jahr an „I’m a Scientist“ teilnehmen solle, war sich die 6d einig: „Nein, lieber mit einer 7, der 7d!“.
Uta van Dornick-Wessels