„KAoA? – Ich kenn nur Kakao…“
Kein Abschluss ohne Anschluss in der Sekundarstufe I
Was soll ich nur werden?“ – Auch wenn diese Frage zunächst natürlich nicht im Vordergrund der schulischen Laufbahn am Gymnasium steht, ist sie ein ständiger Begleiter der Schülerinnen und Schüler und wird vor allem in der Oberstufe drängender. Diese Frage zu beantworten ist nicht leicht. Das war es früher nicht und ist es heute – bei dem umfassenden Angebot – erst recht nicht.
Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler bei der Orientierung, welche Richtung ihr beruflicher Werdegang nehmen könnte, begleiten. Neuerdings geschieht dies schon intensiv ab Klasse 8 und nicht mehr erst ab der Oberstufe.
Unsere Schule beteiligt sich seit dem Schuljahr 2013/14 am Landesvorhaben „KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss“. In diesem Zusammenhang soll die Berufs- und Studienorientierung für alle Jugendlichen ab der 8. Klasse bis zum Verlassen der Schule systematisiert werden. Keine Schülerin und kein Schüler soll die Schule ohne eine konkrete Anschlussperspektive verlassen
[www.keinabschlussohneanschluss.NRW.de]. Das Land hat ein sehr anschauliches Video zu KAoA und seinen Bausteinen produziert, welches sowohl für Eltern als auch für SchülerInnen einen guten Überblick bietet [ https://www.berufsorientierung-nrw.de/landesinitiative/standardelemente-in-der-sekundarstufe-i/kaoa-erklaerfilme/ ].
Im Folgenden möchten wir einen kurzen Überblick darüber geben, welche regelmäßigen Angebote es für unsere Schülerinnen und Schüler im Rahmen von KAoA gibt:
Die Suche nach den eigenen Stärken und berufsbezogenen Interessen beginnt in der Jahrgangsstufe 8 mit der „Potenzialanalyse“. Diese Analyse wird von einem externen Träger in Krefeld durchgeführt, dem Bildungszentrum des Baugewerbes zusammen mit der Talenbrücke [https://talentbruecke.de/]. Dabei bewerten geschulte Beobachter die Bewältigung unterschiedlicher Problemstellungen, in denen diverse Fähigkeiten gefordert sind. Wenige Tage später bekommen die Schüler in einem individuellen Auswertungsgespräch, entweder mit oder ohne Elternbegleitung, das Zertifikat der Potenzialanalyse ausgehändigt. Im Zertifikat sind die persönlichen Stärken aufgeführt, starke Kompetenzbereiche erklärt und erkennbare Orientierungen im Interessenstest beschrieben.
Basierend auf den Ergebnissen aus der Potenzialanalyse können sich die Schüler in den Jahrgangsstufen 8 und 9 dann in mehreren Berufsfeldern erproben. Hierzu sind jeweils eintägige Berufsfelderkundungstage in Betrieben vorgesehen. In diesem Rahmen nehmen unser Schülerinnen und Schüler unter anderem am jährlich stattfindenden Girls‘ und Boys‘ Day teil [https://www.girls-day.de/ sowie https://www.boys-day.de/]. Diese Erkundungen sollen auch dazu dienen, bewusst ein anschließendes Schülerbetriebspraktikum für die Sekundarstufe II auswählen zu können.
Der Prozess der Bewusstmachung eigener Stärken und Interessen und dazu passender Berufsfelder und Berufe wird in der Klasse 9 in der eigens dazu geschaffenen KAoA-Stunde und in der Klasse 9 im Politik-Unterricht begleitet, auch mit Hilfe des durch KAoA bereitgestellten Portfolio-Instruments „Berufswahlpass“, den jeder Schüler kostenlos erhält [https://www.bwp-nrw.de/los-gehts/]
Des Weiteren ist für die Jahrgangsstufe 9 ein Besuch der Praktikums- und Ausbildungsmesse „connect me“ an der Hochschule Rhein-Waal, Standort Kamp-Lintfort vorgesehen [ https://www.connect-me.info/ ] Dort soll die Auseinandersetzung mit regionalen Partnern bei der Suche nach einem geeigneten Beruf ermöglicht werden. Unser Besuch bietet außerdem die Möglichkeit, einen Praktikumsplatz für die Berufsfelderkundungstage zu finden.
Kompetente Unterstützung bei der Beratung bekommt das Filder Benden von Frau Stefanie Wiedwald von der Bundesagentur für Arbeit. In Klasse 9 stellt sie den SchülerInnen im Rahmen vom „Digi-BIZ“ die digitalen Angebote der Arbeitsagentur vor. Konkret kommt unsere Berufsberaterin mit Tablets im Gepäck zu uns an die Schule und lässt die Klassen die Apps und Medien der Arbeitsagentur ausprobieren.
In der Jahrgangsstufe 10 wird das Filder Benden in diesem Schuljahr erstmals ein Sozialpraktikum anbieten. In diesen zwei Wochen, die nach Durchführung der ZP 10 liegen, sollen die SchülerInnen ihre sozialen Kompetenzen erweitern, indem sie ganz bewusst mit Kindern, Jugendlichen, Älteren und Hilfsbedürftigen in unserer Gesellschaft zusammenkommen und ganz praktisch erleben, was soziales Miteinander, Solidarität und Toleranz bedeuten. Das StuBo-Team hat sich daran gemacht, Kooperationen zu etablieren, damit Schüler und Eltern bei der Platzsuche entlastet werden. Partnerschaften konnten so unter anderem mit dem Krankenhaus Bethanien, dem Krankenhaus St. Josef, dem Neukirchener Erziehungsverein, dem SCI, der AWO und dem SKF aufgebaut werden.
Sarah Brand