Schüler*innen erhalten ihr altes Schulgebäude digital
Unlängst hat die Stadt Moers entschieden, dass Hauptgebäude des Gymnasiums in den Filder Benden im Zuge einer umfassenden Sanierung neu zu bauen. Allerdings wird das Gebäude nun weiterleben und zwar digital: Elf Oberstufenschüler haben in diesem Schuljahr damit begonnen, ihre Schule in der virtuellen Realität am Computer erschaffen.
Die geplanten Bauarbeiten waren nicht der eigentliche Anlass zur Durchführung des Projektkurses „Virtuelle Realität“. „Entscheidend war die Einsicht bzw. die Erkenntnis, dass virtuelle Realitäten immer stärkeren Einzug in die Berufs- und Lebenswelt halten und deshalb das Erschaffen und Bewerten von virtuellen Welten Gegenstand des Unterrichts sein sollten“, so Marc Lachmann, der Initiator des Projektkurses.
Wenn man so etwas Modernes und Großes plant, benötigt man Experten mit Fachwissen. Diese waren glücklicherweise bald gefunden: Die Firma CAD Schroer mit Sitz in Kapellen ließ sich auf das Abenteuer dieser Kooperation ein. Sie hat nicht nur das Projekt mit Knowhow begleitet, sondern brachte auch gleich die benötigte Software mit, eine firmeneigene Entwicklung.
Leider sorgte Corona dafür, dass das Projekt vollständig online durchgeführt werden musste. Dies war auch für CAD Schroer Mitarbeiter Sergej Schachow eine ungewohnte Herausforderung. „Nachdem die Software installiert und die erste Einweisung erfolgt waren, haben sich die Schüler erstaunlich schnell zurecht gefunden“, freut sich Sergej Schachow. Konkrete Aufgaben, wie das Zeichnen von Wänden, Türen und Fenstern sowie das Einbetten von Gegenständen standen in den folgenden Wochen auf dem Stundenplan. Die Anleitung erfolgte per Videokonferenzen und Lernvideos. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten jeweils an Teilprojekten, die dann von der Firma CAD Schroer zu einem Gesamtmodell zusammengeführt wurden. Ein besonderer Meilenstein war dann die gemeinsame „Begehung“ des Modells. Dazu hat CAD Schroer eine Software entwickelt, die es Nutzern möglich macht, sich mithilfe von Avataren gemeinsam in einer virtuellen Welt zu begegnen.
Verabrede dich zu einem Treffen:
Direkt zum Online-Schulgebäude… https://openworld.i4meeting.com/?meetingId=1HA3
Im Anschluss an diese Arbeitsphase mussten die Lernenden bei der Konstruktion eines Labyrinths ihre erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen anwenden. Diese virtuellen Irrgärten wurden mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad konstruiert, dokumentiert und überprüft. Wie schwierig das Zurechtfinden in den Labyrinthen ist, mussten Schüler und Lehrer bei der Online-Erprobung dann feststellen. „
Direkt zu den Online-Labyrinthen…. https://openworld.i4meeting.com/?meetingId=MIUO
Informatik-Lehrer Lachmann ist stolz auf die Ergebnisse: „Am Anfang des Schuljahres hatten wir einen ungefähren Plan, was wir im Projektkurs „Virtuelle Realität“ machen. Die Kooperation mit der Firma CAD Schroer hat die Möglichkeiten für den Unterricht enorm erweitert.“ Im nächsten Jahr sollen durch die Zusammenarbeit mit der Firma CAD Schroer und dem Lehrstuhl für Mediendidaktik der Universität Duisburg-Essen weitere neue Inhalte Eingang in den Unterricht finden. Außerdem müssen noch das erste und zweite Geschoss des Schulgebäudes fertig gestellt werden.
„Wir freuen uns, dass mit wir mit unseren CAD- und VR-Lösungen die Schüler bei Ihren Projekten unterstützen konnten“, so Sergej Schachow. „Das VR-Projekt hat durch die vielen Ideen der Schüler eine sehr gute Basis erreicht. Dies eröffnet den Schülern in den folgenden Jahren komplett neue Möglichkeiten ihre kreativen Ideen zu verwirklichen.“
Fotos von Phil Keesen (Instagram abstractfotografie)