Am 1. Juni hatten wir – freiwillige Schülerinnen und Schüler der 9c sowie aus dem Grundkurs der Q-Phase – durch Herrn Schnakenberg und Frau Flecken die Möglichkeit erhalten, uns mit einem Zeitzeugen zu unterhalten. Der Zeitzeuge, Peter Keup (Foto einer früheren Präsenzveranstaltung), berichtete uns von seinen Erfahrungen mit und schließlich von seiner Flucht aus der DDR. Da es wegen Corona nicht möglich war, die Veranstaltung in Präsenz durchzuführen, verlief es diesmal über eine Videokonferenz.
Peter Keup fing an uns von seiner Kindheit und Jugend in der DDR zu erzählen. Nachdem seine Familie einen Ausreiseantrag in Richtung Bundesrepublik gestellt hatte, dieser jedoch abgelehnt worden war, hatte der Staat der DDR und die Gesellschaft ihn und seine Familie systematisch ausgegrenzt. Aufgrund der starken Benachteiligung fasste er den Entschluss aus der DDR zu fliehen. Bei diesem Fluchtversuch wurde er jedoch entdeckt und festgenommen. Nach monatelanger Untersuchungshaft kam er in ein Gefängnis, wo er seinen heutigen besten Freund kennengelernt hat.
Die Geschichte ging glücklicherweise gut für ihn aus, da er von der BRD für 100.000 D-Mark freigekauft wurde und von seinen Großeltern in Essen aufgenommen wurde.
Besonders erschrocken hat uns die psychische Belastung durch die Ausgrenzung der Gesellschaft und der menschenunwürdige Umgang während seiner Haft.
Insgesamt kann man sagen, dass ein Zeitzeugengespräch berührender, detaillierter und emotionaler ist als ein Text im Schulbuch.
Florin, Lena, Luisa, Linus, Julia und Elisa (9c)