Nachhaltigkeit beginnt mit einer Idee – Fahrrad aus Pappe gewinnt Preis der NRW.Bank

„Kann man ein umweltfreundliches Fahrzeug, wie das Fahrrad, noch nachhaltiger machen?“, fragt sich die Schüler-AG des Gymnasiums in den Filder Benden und gibt zugleich die Antwort: „Man kann!“ In dem Projekt „GreenBike“ zeigen 7. bis 11. Klässler, dass es möglich ist, ein Fahrrad ähnliches Fahrzeug nur aus Papierresten und Teilen aus dem 3D-Drucker zu bauen. Ziel war es, beim DigiGreen-Wettbewerb der NRW.Bank den letztjährigen Sieg zu verteidigen.

GreenBike – Nachhaltigkeit beginnt mir einer Idee.
Und wir versuchen diese Ideen in Produkte umzuwandeln.

Dazu traf man sich im schuleigenen FabLab (Techniklabor) und konstruierte über sechs Monate hinweg das „GreenBike“, indem man die Räder aus Pappresten am Lasercutter schnitt, den Fahrradrahmen mit Teppichrollen und Verbindungsstücken aus dem 3D-Drucker zusammensteckte. „Wir haben uns bei der Konstruktion der tragenden Teile wenig Sorgen gemacht, ob der Rahmen uns tragen wird“, so Simon Halley (16). Mehrere Bruchtests hatten die Teppichrohre und Achsverbindungen aus Plastik schon erfolgreich überstanden. „Letzte Woche gab es dann ein böses Erwachen“, erinnert sich Marie Müller (15). Nach dem provisorischen Zusammenbau zeigte sich, dass das Fahrrad unser leichtestes Teammitglied Flora Werner (15) nicht getragen hätte. Die Konstruktionsmängel waren bis dahin niemanden aufgefallen. Das Team entschied sich kurzfristig den Rahmen mit einer weiteren Teppichrolle zu verstärken. Der Plan ging auf, das GreenBike konnte halbwegs fahrtüchtig am Wettbewerb teilnehmen.
An dieser Stelle muss einmal ausdrücklich erwähnt werden, dass wir tolle Unterstützung vom Hausmeisterteam und Hermann Dammers (Übermittagsbetreuung) hatten, die mit ihrer handwerklichen Erfahrung den Bauprozess deutlich beschleunigt haben.

Die acht Jurorinnen und Juroren, fachkundige Gründerinnen oder wissenschaftliche Mitarbeiterinnen, zeigten sich beeindruckt von dem nachhaltigen Konzept-Fahrzeug. Sie prämierten die Leistung der Arbeitsgemeinschaft mit einem Preisgeld über 1000.-€

Wir machen Plastik etwas grüner!
Aber was ist eigentlich nachhaltig an Plastik aus dem 3D-Drucker? „Wenig“, räumen die beiden 9. Klässler Erik Thiemel und Emil Brohl ein. „Aber wir machen Plastik etwas grüner! Aus diesem Grund haben wir schon früh damit begonnen 3D-Druck-Reste zu sammeln und diese gegen recyceltes Plastik einzutauschen.“ Die Zusammenarbeit mit dem Startup Recycling Fabrik soll noch weiter verstärkt werden. Hierbei hilft uns eine Firma, bei der regelmäßig 3D-Druck-Müll anfällt. Zukünftig wollen sie öfter auch neuartiges Plastik (PHA) einsetzen, das recht schnell im Garten verrotten soll.

Mit dem Sieg beim DigiGreen-Wettbewerb kann nun auch ein Elektro-Motor finanziert werden. Denn dieser fehlt bislang beim Bau des GreenBikes.
Auch wenn das GreenBike nie verkehrssicher sein wird, wertet Lehrer Marc Lachmann das Projekt als vollen Erfolg. „Nachhaltigkeit beginnt mit einer Idee.“ Die Schülerinnen und Schüler haben gezeigt, dass man viele alltäglichen Dinge, wie das Fahrrad, umweltfreundlicher denken und konstruieren kann.“

Und was kommt dann…???
Natürlich wollen wir jetzt im nächsten Jahr wieder antreten und einen lupenreinen Hattrick (dreimaliger Sieg hintereinander) holen, geben Emanuel Barner und David Wieder die Zielsetzung für die Zukunft aus. Willst du dabei sein, dann melde dich bei den benannten Schülerinnen und Schülern oder Michael Benartz oder Marc Lachmann. Oder du kommst einfach freitags ab 14.30 Uhr im FabLab (N88, gegenüber der Kunst) vorbei.

Zum Team gehören:
Flora Werner, Marie Müller, Erik Thiemel, Emil Brohl, David Wieder, Simon Hally, Emanuel Barner

DIGIGREEN 2024 Preisverleihung in der NRW.BANK Düsseldorf am 7.3.2024. Foto: Udo Geisler

https://www.nrwbank.de/export/.galleries/downloads/Presse/presseinformationen/240307_PI_DIGIGREEN_Preisverleihung.pdf

https://rp-online.de/nrw/staedte/moers/moers-wie-schueler-ein-fahrrad-aus-pappe-entwickeln_aid-108482593