Welcome to Crow Country

Im Sommer 2024 durfte ich mit meiner Familie eine besondere Reise erleben…

Wir sind in die USA nach Montana zu den Crow Natives / Apsaalookèe geflogen, mit denen mein Vater seit über 20 Jahren eng befreundet ist.

Die Reise nach Crow Agency in der Reservation dauert mehr als 24 Stunden über die Flughäfen Düsseldorf-London-Denver-Billings. Die Crow gehören zu den Prärie Indianern Nordamerikas.

Die unendliche Weite und Schönheit der Prärie ist nicht in Worte zu fassen.

Die Crows feiern zu dieser Jahreszeit den Sundance, zu dem mein Vater eingeladen wurde. Zu dem Sundance kommen viele Menschen aus verschiedenen Ländern. In den Tagen vor dem Sundance gab es viele Vorbereitungen zu erledigen. Wir mussten die Lodge bauen, den Center Pole (Baum) fällen und Sage, ein heiliges Kraut, sammeln. Vor und während des Sundances findet jeden Tag eine Schwitzhütte statt. Während des Sundances muss ein Feuer Tag und Nacht brennen. Ich habe mich mit ein paar Jugendlichen der Natives zusammen um das Feuer gekümmert und nachts haben wir zu viert in einem Tipi geschlafen.

Durch die intensive Vorbereitung kam direkt ein starkes Gemeinschaftsgefühl auf. Während des Sundances dürfen keine Fotos oder Videos gemacht werden. Es war eine sehr beeindruckende Zeremonie. Der Sundance ist ein spirituelles Ritual intensiven Gebets in Dankbarkeit für das Leben. Er ist für die Natives das wichtigste Ereignis im Jahr und findet immer  um die Sommersonnenwende statt. Die Teilnehmer tanzen mehrere Tage lang in der heißen Sonne der Prärie und verzichten in dieser Zeit komplett auf Nahrung und Wasser. Durch diese körperliche Hingabe zeigen sie dem Schöpfer wie wichtig ihnen ihre Gebete sind.

Durch Unternehmungen mit unseren Freunden vor Ort wie z.B. Besuch zweier Pow Wow Tänze hatten wir eine schöne gemeinsame Zeit und die Möglichkeit in eine fremde Kultur einzutauchen.

Nicht weit entfernt ist das Little Bighorn Battlefield, welches wir besichtigt haben. Dort gab es vor rund 150 Jahren die berühmte „Schlacht am Little Bighorn“ zwischen Indianern verschiedener Stämme, angeführt von Sitting Bull, und General Custer mit seinen Truppen der Armee.

Das dort entstandene Denkmal für die beteiligten Stämme der Indianer hat meine Familie sehr berührt.

In Cody haben wir das Plains Indian Museum besichtigt. Dort konnte man viel über die Prärie Indianer erfahren und viele Ausstellungsstücke bewundern.

Das Bison war früher das wichtigste Tier für die Indianer, da es ihnen Kleidung, Essen, Felle und Werkzeuge gegeben hat.

In der Prärie gibt es heute keine Bisons mehr. Wir haben aber den Yellowstone Nationalpark besichtigt, indem nicht nur riesige Herden Bisons sondern auch Bären, Wölfe, Kojoten, Pumas, Füchse, Adler und noch viele andere Tiere frei leben. Die Landschaft dort geprägt von den Vulkanen ist sehr beeindruckend.

Während unserer Tour zum Yellowstone

sind wir über den Beartooth Pass und den Chief Joseph Highway gefahren. Beide Strecken gehören zu den schönsten der USA. In den Bighorn Mountains durften wir freilebende Elche beobachten.

Nach drei Wochen sind wir dann wieder nach Hause geflogen. Erstmal hat alles gut geklappt, aber als wir in London, am größten Flughafen Europas gewartet haben, um in den letzten Flieger einsteigen zu können, haben wir gesehen, dass unser Flug gestrichen wurde. Später kam raus, dass wegen dem Windows Update alle Computer abgestürzt sind. Das hieß, dass wir zwei Tage in London festsaßen.

Abschließend kann ich sagen, dass es der schönste Urlaub in meinem Leben war und ich mich schon jetzt darauf freue, wenn wir das nächste Mal ankommen und wir alle Menschen und die besondere Natur wiedersehen können. Die Crows nutzen zum Abschied nicht das Wort „Goodbye“. Bei Ihnen heißt es „until we meet again“. Das ist ein schöner Ausblick: „Bis wir uns wieder sehen.“

Und ihre Gebete beenden sie mit „Aho“.

Ben Flor 8d