von Til Strauß
Zehn Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in den Filder Benden in Moers nahmen an einem besonderen internationalen Projekt teil: der MICC (Model International Criminal Court)-Simulation in Belgrad. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Serbien, Griechenland, Nordmazedonien und Rumänien erlebten sie eine Woche voller spannender Einblicke in die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs, geprägt von interkulturellen Begegnungen und intensiven juristischen Diskussionen.
Die MICC-Woche bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, in verschiedenen Rollen – als Ankläger, Verteidiger, Richter (Wenn diese bei der abschließenden Verhandlung erschienen, ertönte jeweils: „Rise for the judges!“) oder Mitglieder des Presseteams – an der Simulation internationaler Gerichtsverfahren teilzunehmen. Ziel war es, reale juristische Fälle zu bearbeiten und dabei Aspekte wie Menschenrechte zu reflektieren. Trotz der Herausforderungen, sich in komplexe Themen einzuarbeiten, betonten die Teilnehmenden, wie viel sie durch diese Auseinandersetzung gelernt haben.



Luisa Kaiser beschrieb die Erfahrung wie folgt: „Selten bekommt man die Chance, sich mit so vielen Menschen aus verschiedenen Ländern über Menschenrechte auszutauschen und gemeinsam, auch ohne juristische Vorkenntnisse, an einem Plädoyer oder einem Urteil zu arbeiten.“
Neben den fachlichen Inhalten spielte auch der interkulturelle Austausch eine große Rolle. „Es war spannend, Schüler aus Süd- und Osteuropa kennenzulernen und ihre Meinungen zur EU und zur Politik zu hören, auch wenn manche Ansichten, wie etwa Sympathien für Putin, für uns ungewohnt waren“, berichtete Herr Herr Schnakenberg.



Die Erfahrung in Belgrad zeigte den Schülerinnen und Schülern auch Unterschiede im Bildungssystem auf: „Es hat mich geschockt zu erfahren, dass in Serbien Schichtunterricht notwendig ist, weil nicht genügend Schulen und Lehrkräfte vorhanden sind.“ Das habe Saskia Kohl noch dankbarer für unser deutsches Schulsystem gemacht. Gleichzeitig begeisterte Belgrad als Gastgeberstadt die Jugendlichen. Die Mischung aus reicher Geschichte und moderner Kultur hinterließ bei vielen einen bleibenden Eindruck. „Belgrad ist eine spannende, wilde Mischung aus Vergangenheit und quicklebendigem Großstadtleben – Balkan-Style!“, so die Zusammenfassung von Frau Kanacher.



Neben den juristischen Simulationen hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheiten, kulturelle Aspekte zu entdecken und neue Freundschaften zu schließen. „Das Projekt hat deutlich gemacht, wie wichtig internationaler Kontakt ist“, erklärte Maria Richter. Viele von den Jugendlichen betonten, dass die Zusammenarbeit und der Austausch mit Gleichaltrigen aus fünf Ländern nicht nur bereichernd, sondern auch inspirierend war.
Hervorgehoben wurde auch die Unterstützung durch die MICC-Trainer sowie das Engagement der begleitenden Lehrkräfte des GFB, Herr Schnakenberg und Frau Kanacher. Sie ermöglichten den Jugendlichen, diese außergewöhnliche Erfahrung zu machen. „Für diese Chance und die großartige Betreuung sind wir sehr dankbar“, so der Tenor der Gruppe.
Die MICC-Simulation war für alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Filder Benden also nicht nur eine lehrreiche Erfahrung in den Bereichen Recht und Menschenrechte, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, den eigenen Horizont zu erweitern und neue Perspektiven zu gewinnen. Die Kombination aus intensiver juristischer Arbeit, interkulturellem Austausch und der Erkundung einer faszinierenden Stadt wird allen Beteiligten mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben!