Wir, der SoWi-Zusatzkurs der Q2, haben kürzlich ein Projekt durchgeführt, bei dem wir das Vertrauensvotum rund um Olaf Scholz und die vorgeschobenen Neuwahlen im Februar nachgestellt haben. Dies entstand aus der Motivation, dass einige aus unserem Kurs im Fall der geplanten Bundestagswahlen im September wahlberechtigt gewesen wären, durch den Koalitionsbruch der Ampelregierung dies nun nicht mehr möglich ist. Darum hieß es, Neuwahlen im Sowi-Zusatzkurs!
Und das war alles andere als langweilig! Unter der Leitung von Frau Hanna haben wir eine „Wahl-Simulation“ erlebt und wie politische Prozesse ablaufen – mit allem, was dazugehört: Parteien, Wahlkampf und natürlich der Wahltag selbst.
Wir wurden in Dreiergruppen aufgeteilt und jeder Gruppe wurde zufällig eine Partei zugewiesen: die Grünen, CDU, SPD, AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Jede Partei hatte die Aufgabe, ein Wahlprogramm vorzustellen, angeknüpft an die Wahlprogramme der diesjährigen Bundestagswahl im Februar, und manche Ideen waren echt überraschend. Die SPD wollte beispielsweise die Nasenspraypreise senken – eine Idee, die gerade bei den Heuschnupfengeplagten sicher gut angekommen wäre.
Das BSW
hatte mit „Maulkorb oder Meinung, sie haben jetzt die Wahl“ einen provokanten Slogan, während die CDU mit „Wieder nach vorne“ eher einen klassischen Kurs fuhr. Die AfD war mit „Dürrbaum führt Deutschland wieder an die Spitze“ eher gewagt und glänzte gerade durch den digitalen Auftritt mit gedrehten Videos und Tik Toks. Die Grünen konnten mit argumentativen Auseinandersetzungen im Plenum kontern.
Nebenbei gab’s auch Wahlwerbung in Form von Plakaten, Videos und Flyern. Einige Gruppen waren dabei richtig kreativ.
Der Wahlkampf war der absolute Höhepunkt. Es gab eine Talkshow, in der die Kanzler und Minister jeder Partei Rede und Antwort standen – ganz nach dem Vorbild von Markus Lanz.
Die Vertreter und Vertreterinnen mussten ordentlich Gas geben, um ihre Wahlprogramme zu verteidigen und auf die Fragen der anderen zu reagieren.
Dann kam es zur Wahl, in der jeder Schüler sowie die Gäste, die den Wahlkampftag im Kurs verfolgten, jeweils zwei Stimmen hatten. Das Ganze nahm dann noch eine unerwartete Wendung: Ein Schüler wurde wegen eines angeblichen Wahlbetrugs aus der Wahl genommen, was natürlich für ordentlich Gesprächsstoff sorgte. Aber letztlich war das Wahlergebnis klar: Die Grünen und die CDU bildeten nach langen Gesprächen eine Koalition und krönten sich mit der Regierungsbildung.
Ob sich unsere Wahlprognose auf die Neuwahlen im Februar übertragen lässt, bleibt abzuwarten.
Für den Sowi Zusatzkurs, Paul Reetz, Q2