Mein Name ist Kantara und ich hatte das unglaubliche Glück, zwei intensive Wochen an der renommierten Harvard University zu verbringen und ein Semester Neurobiologie in zwei Wochen zu studieren.
Es war nicht nur mein erstes Mal in Amerika, sondern auch das erste Mal, dass ich ganz alleine an einem Ort war, an dem ich niemanden kannte. Die Erfahrung, in einem fremden Land zu sein und eine Sprache zu sprechen, die ich normalerweise nur im Englischunterricht benutze, war eine Herausforderung, aber auch eine große Chance für persönliches Wachstum.
Schon am ersten Tag war mir klar, dass ich aus meiner Komfortzone herauskommen musste. Obwohl es nicht einfach war, fiel es mir letztlich überraschend leicht, auf neue Menschen zuzugehen. Ich ging offen auf meine Mitstudenten zu, begann Gespräche und knüpfte schnell Verbindungen. Diese Offenheit half mir, mich schnell einzuleben und die Unsicherheiten zu überwinden, die mit dem Neuanfang in einem fremden Land verbunden waren.
Ein wesentlicher Teil meiner Erfahrung in Harvard war der Neurobiologiekurs „Neurobiology: Sensation Does Not Equal Perception“, geleitet von Dr. Kevin Mastro.
Dieser Kurs war nicht nur eine akademische Herausforderung, sondern auch eine
Bestätigung meiner Leidenschaft für die Medizin. Ich hatte immer schon ein großes Interesse an der Neurobiologie und dieser Kurs zeigte mir, dass die Medizin und insbesondere die Neurologie genau das Richtige für mich sind.
Der Kurs ermöglichte es mir, tief in die Komplexität des menschlichen Körpers einzutauchen. Wir behandelten Themen von den Grundlagen der Neurowissenschaften bis hin zu den neuesten Erkenntnissen in der Neurologie. Besonders spannend war es, die Verbindung zwischen Empfindung und Wahrnehmung zu untersuchen und zu sehen, wie diese durch verschiedene Faktoren
beeinflusst werden können. Die tägliche Auseinandersetzung mit diesen Themen hat mein Interesse an der Medizin nicht nur gefestigt, sondern meine Begeisterung für dieses Feld weiter entfacht.
Ein Höhepunkt des Kurses war unser Besuch im Science Museum, wo wir uns mit der Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Wissenschaft auseinandersetzten. Besonders beeindruckend fand ich die Anwendung von KI in der Neurowissenschaft, die uns neue Perspektiven auf die Funktionsweise des Gehirns eröffnete.
Ein weiteres Highlight waren die zwei Recherche-Präsentationen, die wir erstellen mussten. Meine erste Präsentation beschäftigte sich mit dem visuellen Cortex des Gehirns. Ich musste detailliert beschreiben, wie visuelle Reize vom Auge zum visuellen Cortex gelangen und wie das Gehirn diese Reize verarbeitet. Die zweite Präsentation drehte sich um die Auswirkungen von Drogen auf die individuelle Wahrnehmung, wobei meine Gruppe sich speziell mit den Wirkungen von Magic Mushrooms (Psilocybin) beschäftigte. Diese Aufgaben forderten uns heraus, unser Wissen anzuwenden und es in einem wissenschaftlichen
Kontext zu präsentieren.
Neben dem intensiven akademischen Programm war das Leben auf dem Harvard-Campus und die Erkundung von Boston ein weiterer wichtiger Teil meiner Erfahrung. Die historischen Gebäude, die ästhetischen Bibliotheken und die inspirierende
Atmosphäre von Harvard boten mir die Möglichkeit, mich wirklich wie ein Harvard-Student zu fühlen, der ich tatsächlich auch für zwei Wochen war. Für diese Zeit durfte ich in dieser außergewöhnlichen Umgebung studieren und leben, was mich tief beeindruckte.
Besonders prägend war für mich die Gemeinschaft, die sich in diesen zwei Wochen entwickelte. Josiah, ein Freund, der ebenfalls am Neurobiologiekurs teilnahm, sagte treffend: „Ich war beeindruckt von der Vielfalt und Offenheit der Menschen, die ich in Harvard getroffen habe“. Diese internationalen Freundschaften haben meine Erfahrung ungemein bereichert.
Auch Jemma, die ebenfalls im Neurobiologiekurs war, sagte: „Ich habe es genossen, neue Freunde zu treffen. Durch die tollen Leute, die ich kennengelernt habe, ist die Erfahrung noch besonderer gewesen“. Alex, ein weiterer Freund von mir, betonte: „Die Atmosphäre und die Freundschaften waren das, was Harvard für mich so wertvoll gemacht hat“. Mein Freund Tim ergänzte: „Am meisten habe ich es genossen, Zeit mit den vielen interessanten und vielfältigen Menschen zu verbringen“ und auch Markus
fügte hinzu: „Die Freundschaften, die ich geschlossen habe, sind lebenslang, und die Erinnerungen daran werden mich immer begleiten“. Die Freundschaften waren demnach wirklich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Die außerschulischen Aktivitäten, die angeboten wurden, waren beeindruckend vielfältig. Besonders die medizinischen Kurse, wie „Viren im genomischen Zeitalter“, boten mir tiefere Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und vertieften mein Interesse an der Medizin. Auch das Whale-Watching und der Besuch im Harvard Art Museum, wo ich Zeichnungen von Monet und Van Gogh
bewundern konnte, waren unvergessliche Erlebnisse. Als jemand, der seit seiner Kindheit leidenschaftlich gerne zeichnet, war es für mich besonders inspirierend, diese Kunstwerke aus nächster Nähe zu sehen.
Die Harvard Summer School war abschließend also wirklich eine der bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens. Die Möglichkeit, an einer der renommiertesten Universitäten der Welt zu studieren, hat mein Leben in vielerlei Hinsicht geprägt. Ich konnte nicht nur mein akademisches Wissen erweitern, sondern auch persönlich wachsen, indem ich mich aus meiner
Komfortzone herauswagte und neue Herausforderungen annahm. Diese zwei Wochen haben mir gezeigt, dass die Medizin und insbesondere die Neurobiologie genau das Richtige für mich sind. Ich bin dankbar für die Menschen, die ich kennenlernen durfte und für die Möglichkeit, in einer so inspirierenden Umgebung zu lernen und zu leben.
Ich kann jedem, der die Möglichkeit hat, an einem solchen Programm teilzunehmen, nur wärmstens empfehlen, diese Chance zu ergreifen. Es ist eine Zeit, die einen nicht nur intellektuell bereichert, sondern auch persönlich stärkt und neue Horizonte eröffnet